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Das Edelweiß

Ein Pflanzenportait von Eitel-Friedrich Scholz

Hoch auf Felsen, nah beim Eis,
nahe bei dem Licht der Sterne
blühst du, holdes Edelweiß,
allen andern Blumen ferne,
fern von aller Frühlingslust
einsam an der Felsen Brust."
Hermann Lingg

Volkstümliches und geschichtliches über das Edelweiß

Wer kennt es nicht, das Edelweiß, floristisches Zeichen der Alpen, der hohen Berge allgemein, Sinnbild des Alpensports, seit 1862 Vereinszeichen des Österreichischen und Deutschen Alpenvereins, Kennzeichen der Alpenjäger, der Gebirgsjäger, der Bergretter, Gütezeichen für Käsemarken und sizilianische Apfelsinen ..., Gegenstand unzähliger Gedichte, Lieder, Legenden, Erzählungen, Romane...?

Der Legende nach ist das wundersame, leuchtende Edelweiß, das Kleinod des Hochgebirges, aus den heißen Tränen entstanden, welche die Eisjungfrau über die Untreue ihres geliebten Jägers weinte. Vor ihrem verzweifelten Sprung in die Tiefe der Gletscherspalte hat sie die aus ihren Tränen entstandenen Edelweißsterne an die Abgründe und Felsschroffen gezaubert.

Dort sollen sie jeden begehrlichen Bergkletterer, der nach dem Edelweiß greift, zu Fall und zum Absturz in die Tiefe bringen und sie so für das ihr angetane Leid rächen.
Einer italienischen Sage nach soll das Edelweiß "Stella alpina", der Alpenstern, vom Mond geholt worden sein.

In einem Blumenmärchen erzählt Mantegazza die Geschichte von Bertha, der ärmsten Hirtin von Unterwalden, die Leuchtkäfer liebte und pflegte: "Seit jener Zeit wächst auf den Alpen überall dort, wo ein Leuchtkäferchen gestorben ist, das Edelweiß, die Seele des Insekts ..."

Kaum eine andere Alpenblume ist so bekannt und so begehrt, sie zu sehen, zu fotografieren, ja, auch sträflicherweise zu pflücken, wie das Edelweiß. Woher kommt der hohe Bekanntheitsgrad dieser Bergblume? Es wäre irrig anzunehmen, daß das Edelweiß erst mit dem Alpensport, vor allem dem Bergsteigen, in deutschsprachigen Landen volkstümlich wurde. Der altvertraute Name Edelweiß ist auch nicht, wie man annehmen könnte, durch den modernen Alpintourismus in die Alpenländer eingeführt worden - wenn auch feststeht, daß er vor allem durch ihn erst jene große Verbreitung gefunden hat, die er heute besitzt.

Das Edelweiß hatte und hat auch heute noch viele volkstümliche Namen. Die am häufigsten in alten botanischen Werken verwendete Bezeichnung für unser heutiges Edelweiß ist "Löwenfuß", wörtlich aus der lateinischen Bezeichnung "Leontopodium" übersetzt.

Im berühmten Codex Vindobonensis des 11. Jahrhunderts finden wir bereits die Bezeichnung "Lewenwurz". Der berühmte Botaniker Tabernaemontanus nennt die Pflanze in seinem "New vollkommen Kräuterbuch (17. Jhdt.)": "... klein Löwenfuß, in der Schweiz Katzendäpli ..." Noch heute hört man in Vorarlberg und im Berner Oberland zuweilen die Bezeichnungen "Katzenpfötli" und "Chazzedäppli", die auf Tabernaemontanus zurückzuführen sind. An den botanischen Namen der Pflanze schließen sich auch die französischen Bezeichnungen "Pied de Lion", "Patte de Lion" an, obgleich die französischen Alpinisten heute meistens den deutschen Pflanzennamen Edelweiß verwenden.

Der alte schweizerische Name "Wullblume", der im Jahre 1560 vom Schweizer Mönch Aretius und 1574 von Josias Simler in seiner Schrift "Vallesiae descripto" angeführt wird, ist wohl schon lange verlorengegangen. In Niederösterreich wurde das Edelweiß auch "Födaweiß" = Federweiß, im Allgäu "Hanetabbe" = Hahnenfüße, in Tirol "Irlweiß", in Graubünden "Ewigweiß" genannt.

Die Ursprüngliche Heimat des heute so vertrauten Namens Edelweiß scheint nach Stapf (Zoologisch-Botanische Gesellschaft Wien, 1888) Salzburg mit dem angrenzenden Alpenland, das östliche Tirol und der benachbarte Teil Kärntens zu sein. Der Botaniker Moll führt ihn in einem Brief aus Zell im Zillertal vom 5. 3. 1784 in Verbindung mit einem Volksbrauch an. In dieser Zeit ist der Name auch in den Tauerntälern des Pongaus bekannt. 1792 wird der Name Edelweiß von Rainer und Hohenwarth auch für die Umgebung von Lienz aktenkundig gemacht. ebenso enthalten die Veröffentlichungen und Sammlungen volkstümlicher Pflanzennamen von Braune Rauschenfels und anderen die Bezeichnung Edelweiß.

In der "Flora des Steinernen Meeres" heißt es 1803: "Auf höchsten Felsen blühte das Filago leontopodium, Bärenfuß, vulgo Edelweiß". Der bis heute gültige botanische Name des Edelweiß, "Leontopodium alpinum", stammt von Cassini, 1819.

Das hohe Lied des Edelweiß singt der berühmte Wiener Botaniker Anton Kerner (1831-1898), Professor an der Universität Innsbruck. Er gilt bis heute als einer der besten volkstümlichen botanischen Schriftsteller. In seinem bis heute stark beachteten Werk "Illustriertes Pflanzenleben" (2 Bd. 1887-1890) macht er die Botanik wieder zu einer liebenswerten Wissenschaft für diejenigen, die unterhaltende Belehrung suchen und die Herrlichkeiten der Alpenflora bewußt anschauen und erleben wollen.

In seinem Edelweißgedicht aus dem Sommer 1861 heißt es:

"...Eine Pflanze? Wollte schauen,

Ob der Fels auch wahr gesprochen

Eilte hin durchs Nebelgrauen,

Und wahrhaftig! Dort am Riffe,

An der allersteilsten Stelle,

Auf dem schmalsten Felsgesimse

Stand die Alpenimmortelle,

Zottig Edelweiß und nickte

Aus dem grauen Nebeldufte

Mir entgegen, gleich als ob es

Mich an seine Seite rufte. ..."

Das Edelweiß - Ein Kind der Alpen?

Mit Erstaunen muß man feststellen, daß das Juwel unserer "Ewigen Berge", das Edelweiß, eigentlich gar keine ursprüngliche europäische Pflanze ist, sondern ein "Einwanderer", ein Kind des heißen Zentralasien. Nicht weniger als vier Fünftel unserer heutigen Alpenpflanzen, darunter auch das Edelweiß, oder die berühmte Kärntner Wulfenia, sind wohl der Gruppe von tertiären, in einer heißen Erdepoche entstandenen Pflanzenarten zuzurechnen. Als "Flüchtlinge" und Reste (Relikte) der untergegangenen Tertiärzeit haben sie sich bis in unsere Tage erhalten.

Neben dem Alpen-Edelweiß (Leontopodium alpinum) findet man Edelweißarten vor allem in den Gebirgen Zentralasiens, Sibiriens, Verwandte in den Gebirgen Südasiens (Leontopodium himalaicum, L. sibiricum, L. japonicum).

Wenn man die leuchtende, weißfilzige Behaarung unseres Alpen-Edelweiß aufmerksam betrachtet und Überlegungen über den Zweck und die Aufgaben dieses aus menschlicher Sicht so markanten Schmuckes der Pflanze anstellt, kommt man letztlich zu dem Schluß, daß dieses dicke, aus lufthaltigen Haaren gebildete "Filzkleid" kein alleiniges Schutzmittel gegen Kälte sein kann.

Bezieht man auch die Herkunft der Pflanze in seine Überlegungen mit ein, wird deutlich, daß die filzartige weißliche Behaarung ein Schutz der Pflanze gegen den "Sonnenbrand", gegen die intensive Sonnenbestrahlung mit dem hohen UV-Anteil des Sonnenlichts und ein Schutz vor jäher Austrocknung sein muß. Ein Teil der Bestrahlung wird vom weißen Filzüberzug reflektiert und somit für die Pflanze unwirksam.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß die Blätter des Alpen-Edelweiß bei einem Verpflanzen in tiefere Regionen, vor allem ins Flachland, ihre weißfilzige Behaarung weitestgehend verlieren und vergrünen.

Der berühmte belgische Botaniker Charles de Lécluse = Clusius, der 1573 - 1588 in Wien lebte, schreibt, daß er Edelweißpflanzen an ihrem natürlichen Standort mit dem Rasen ausgrub und sie in seinem Wiener Garten einpflanzte. Dabei machte er die Beobachtung, daß das Edelweiß "... das silberschimmernde Kleid der Ebene abwirft ...", daß sich die Pflanzen bis zum nächsten Jahr derart veränderten, daß sie kaum mehr zu erkennen waren.

Pflanzenzüchtern gelang es in unserer Zeit, Gartenformen des Edelweiß zu züchten, die auf magerem Boden auch in der Ebene nicht so schnell vergrünen.

Für die einstige Herkunft des Edelweiß aus heißen Gebirgsgegenden spricht auch der Umstand, daß die Pflanzenbestände - so sie nicht durch menschliche Eingriffe dezimiert wurden - zunehmen, je weiter man in den wärmeren Südalpenraum kommt.

Nach einer Übersicht von Schröter ist das Edelweiß im ganzen Alpenzug, in den Karpaten, Abruzzen, Balkangebirgen, Aragonien, in den Pyrenäen, im Jura, dann nach einer Lücke von 50 Längengraden erst wieder in den Gebirgen Turkestans, Afghanistans, im Himalaja, im Tibet, in China und Japan weit verbreitet. Im Uralgebirge und im Kaukasus hingegen fehlt es.

Unser Alpen-Edelweiß ist ein Bewohner der Mähder, der Wildheuplanken und der Grasbänder an steilen, felsigen und vor allem sonnigen Halden der subalpinen und alpinen Region des Gebirges. Es wächst mit Vorliebe auf kalkhaltigem Gestein in den Rasen der Blaugrashalde (Sesleria coerulea) und des Horstseggenbestandes (Carex sempervirens). Von dort geht es auf die Felsenstandorte über.

Nach Schröters Feststellungen, die auch heute noch zutreffen, meidet die Pflanze ebene und sanft geneigte Lagen nicht. Das Edelweiß ist an solchen leichter zugänglichen Stellen hauptsächlich von Edelweißhändlern und Touristen ausgerottet worden. Noch vor 100 Jahren gab es im Alpenraum umfangreiche Edelweißwiesen!

Die Hauptverbreitungsregion des Edelweiß liegt in den Alpen zwischen 1800 bis 2800 m. Im Wallis steigt es bis in die Nivalregion (3400 m), in Graubünden (Piz Padella) bis 2924 m hoch auf.

Botanischer Steckbrief

Das Edelweiß (Leontopodium alpinum) gehört zur Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae / Compositae). Es blüht in den Monaten Juni bis September und wird je nach Standort 5 bis 20 cm hoch.

Die Edelweißpflanze ist ein sehr kompliziertes Blumengebilde:

Die Pflanze hat keine Einzelblüte. Viele winzige, vor allem grünliche weibliche und gelb-bräunliche, röhrenförmige männliche Blütchen bilden kleine Blütenköpfchen (Blütenkörbchen), die bis zu 5 bis 8 in einem endständigen Blütenstand vereinigt sind.

Den scheibenförmigen Blütenstand (Trugdolde) umgibt sternförmig ein Kranz von 5 bis 12 dicht weißwolliger ("filziger") Hochblätter. Oft werden diese fälschlicherweise für die Blütenblätter gehalten.

Die Laubblätter des Edelweis sind besonders an der Unterseite filzig behaart. Auch der Pflanzenstengel ist mit einem dichten Filz bezogen. Die wollige Behaarung der Pflanze mindert die Wasserabgabe, die Verdunstung so stark herab, daß die Pflanze auch Trockenzeiten relativ gut überstehen kann.

Das Edelweiß - eine alte Heilpflanze und Liebesmittel
In einem alten deutschen Kräuterbuch des 18. Jhdts. steht über das Edelweiß: "Man glaubet, es soll dieses Kraut, wenn es angehangen wird, die Liebe zuwege bringen und Schwulsten zerteilen ...."
Diese eigenartige Pflanze galt schon sehr früh als Heilmittel gegen Geschwüre und auch als "Liebesamulett".
Schon 1636 hebt der italienische Botaniker Castor Durante in seinem "Herbario" die zwei Tugenden des Edelweiß, Heilmittel und Liebesamulett, hervor. Zur Beschreibung gehört auch eine erstmalige, zufriedenstellende Abbildung, ein Holzschnitt des Edelweiß mit zwei geöffneten Blütenköpfen. In der Umgebung von Werfen, auch in Berchtesgaden, wurde das Edelweiß als Heilmittel gegen Durchfall und Ruhr, deshalb dort auch "Bauchwehblume" genannt, aber auch gegen Liebesschmerzen angewendet.
Nach Strele lautet die Inschrift auf dem Marterl eines auf der Teufelswand (Bayrische Ramsau) abgestürzten Mannes: "Holzknecht N. N. stürzte beim Pflücken der Bauchwehblume von der Teufelswand ab." Nach Fossel wurde im steirischen Oberland das Edelweiß (neben Speik und Alpenrose) in Milch mit Butter und Honig gekocht gegen Leibschmerzen verwendet. Dort wurde auch zum Einreiben gegen Rotlauf ein Edelweißweißfett durch Rösten der Pflanzen in Schmalz hergestellt. Nach alten Überlieferungen wurde auch in Oberkrain in Milch gesottenes Edelweiß gegen Ruhr und Durchfall benützt. Dort heißt es auch: "... die Blätter sind gut, getrunken mit herbem Wein, wider die rote Ruhr...."
Nach Lieber wurde in Tirol ein Tee aus Edelweißsternen zur Bekämpfung der damals weit verbreiteten und als Geißel der Menschheit empfundenen und gefürchteten Lungenschwindsucht (Tuberkulose) bereitet. In Tirol fand damals auch der Edelweißabsud als Magenmittel Verwendung. Im Etschtal gab es damals auch eine Edelweißsalbe gegen Diarrhöe und gegen rheumatische Schmerzen. Dazu wurde das Edelweißkraut in Wasser eingesotten und abgekühlt getrunken. Gebräuchlich war die Edelweißpflanze sogar gegen Diphtherie.
In der heutigen Medizin findet die vom Aussterben bedrohte und deshalb streng naturgeschützte Alpenpflanze keine Verwendung mehr.
Der unselige, oft genug gefährliche Brauch der Verwendung des Edelweiß als Liebesamulett, "der Liebsten ein Edelweiß in steiler Felsenwand zu pflücken", ist leider bis auf den heutigen Tag trotz aller Informationen und Mahnungen nicht ausgestorben.
Adolf Pichler dichtete einst:
"Ich steige auf die Wand,
Das Edelweiß winkt wie ein Silberstern;
Ich will es holen:
Bringt's der Jäger stolz
Dem Liebchen heim.
Mein Weibchen soll des Schmuckes entbehren nicht...."

Dieses und sehr viele andere Gedichte und Lieder zeigen ihre Wirkung bis in die heutige Zeit hinein.

Laßt's Edelweiß, laßt's die Bleameln drob'n stehn
!
Kaum einer anderen Alpenpflanze wurde im Laufe der Jahrhunderte so nachgestellt, kaum eine andere Pflanze ist vom Aussterben so bedroht, wie das Edelweiß. Das Edelweiß wurde und wird nicht nur als Liebesamulett verwendet, es schmückte und schmückt heute noch die sogenannten "Haussegen", Bilderrahmen, Hüte, Erinnerungsgegenstände usw.
Im Laufe vor allem des letzten Jahrhunderts wurde das Edelweiß als Souvenir aus den Alpen zu einem regelrechten Handelsobjekt, es wurde "vermarktet", es entstand ein Edelweißhandel.
Aus den Mitteilungen des Deutsch-Österreichischen Alpenvereins im Jahre 1884 geht Folgendes über den Edelweißhandel hervor:
"Es ist kaum glaublich, welchen Umfang derselbe selbst in Gebieten, welchen der große Touristenzug doch mehr ferne bleibt, erreicht hat. So bestehen zu Bret am Predil zwei solche Händler. Der eine bezieht seine "Ware" aus dem obersten Isonzothal und aus den Carnischen Alpen, bezahlt dieselbe nach dem Gewicht, und hat im Vorjahr anderthalb Millionen Sterne im Geldwerth von 2600 fl. gekauft. Ein anderer, ebendaselbst wohnhafter Händler hat im vorigen Jahr allein 400 000 Stück im Werth von 60 fl. bezogen, die er im gepreßten Zustand weiter zu verkaufen pflegt." v. Cz.
Noch 1946 und 1947 wurden in Nordtirol 6400 Edelweißsterne von der Bergwacht beschlagnahmt. Obwohl damals schon streng naturgeschützt, wurden einer Hirtin im Ötztal 1959 288 Edelweißsterne abgenommen.
Durch den gravierenden Edelweißhandel, aber nicht minder durch Renomiertouristen, wurde diese schöne Hochgebirgspflanze in einigen Gebieten fast völlig ausgerottet.
Bereits im Jahre 1874 erkannte der Österreichische und Deutsche Alpenverein die Gefahr für diese Pflanze. Allen Mitgliedern wurde in Vereinsversammlungen ans Herz gelegt, sich des Tragens echter Edelweißsterne zu enthalten und sich mit dem silbernen Edelweiß als Vereinszeichen zu begnügen.
Von 1880 an wurden dann Schutzbestrebungen gefordert und auch Gesetze erlassen. Heute ist das Alpen-Edelweiß strengstens geschützt. In den "Roten Listen" für die vom Aussterben bedrohten Pflanzen ist das Edelweiß in allen Alpenländern als stark gefährdet ausgewiesen.
Für das Edelweiß, wie auch für die anderen Alpenpflanzen gilt:
"SCHONET SIE, ZERSTÖRT SIE NICHT MUTWILLIG, SCHÜTZT AUCH DIE PFLANZEN, DERER SICH BISHER NOCH KEIN GESETZ ANGENOMMEN HAT!"
Sehr treffend wird dieser Gedanke in Leopold Hörmanns "Bitt" angesprochen:

Laßt's die Bleameln drob'n stehn,
Habt's denn gar ka G'fühl,
Ganze Buschn reißt's ab
Und nur ja häufti viel.

Mei, g'spürts nöt ön Seufzer
in engerer Hand?
Laßt's Bleamerln eahr Leb'n
Auf der stoanigen Wand!

Ön Wald laßt's sei Schattn,
Ön Buam' nakat Knia.
Ön Fisch laßt's sei Wasserl -
Der Alm laßt's die Blüah!

Literatur:
Pieper, Volksbotanik, 1897; Schöpfer, Flora Oenipontana, 1805; Kerner, Pflanzenleben, 1887; Schröter, Pflanzenleben der Alpen, 1908; Kronfeld, Das Edelweiß, 1910; Hegi, Flora von Mitteleuropa, 1949; Kohlhaupt, Alpenblumen, 1967; v. Dalla Torre, Die Alpenflora, Handbuch des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, 1899; Bach, Kärntner Naturschutzhandbuch, 1978.

Verfasser:
Eitel-Friedrich SCHOLZ
St. Daniel 18
9635 Dellach/Gail
Austria

 

Foto: Sepp Lederer